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#93 Remember, remember „Max und Marie gehen einkaufen“

16 Dez

Ey Chantalle hast du Müll rausgebracht oder was?

Max und Marie gehen einkaufenIch mag mir nicht vorstellen, welche Schande über uns käme, wenn jemand mit einer Zeitmaschine aus den frühen 19. Jahrhundert käme und feststellen würde, wie der Umgangston der Kinder mit den Eltern, anders herum und untereinander in diesen Jahren ist. Zum Glück gibt es weder Zeitmaschinen, noch Schande. Aber wir haben Kinder und jeder hatte eine Kindheit. Das klingt jetzt seltsam, aber ich will auf etwas bestimmtes hinaus. Und das ist nicht, dass unser Bildungssystem absoluter Käse ist.
Was zum Henker bietet man einem Kind zum Spielen an, wenn es an den PC will?

Wir bieten ihnen Tivola. Wenn ich ein Kind hätte, würde ich es vor ein Tivolaspiel setzen. Das kommt natürlich auch auf das Alter an. Vielleicht ist es sogar die Möglichkeit als Elternteil zusammen mit dem Kind zu spielen.
Ich mag diesen Publisher. Liegt vielleicht daran, dass ich nur mit so etwas groß geworden bin. Kleine kurzweilige Spiele, die eigentlich keinen Sinn ergeben, aber hey, es sind nur Spiele. Man lernt etwas bei, sei es auch nur der Umgang mit dem PC.

Aber seien wir mal ehrlich. Jeder hatte auf die eine oder andere Art Kontakt mit sogenannten Lernspielen. Die gibt es und gab es in so vielen Varianten, jemals eines nicht zu zocken ist da schon schwieriger.
Es heißt ja gerade im Kindesalter sollte man viel lernen, weil es da noch einfach ist. Getreu dem Motto, dass einem alten Hund keine Tricks mehr beigebracht werden können, was nebenbei bemerkt nicht stimmt.

Was war denn dein Kindheitsspiel, an dass du dich dein restliches Leben erinnern wirst, wenn du an damals denkst? Meines war „Max und das Schlossgespenst“. Natürlich habe ich auch schon vorher andere Spiele gespielt, aber nur an das kann ich mich konkret erinnern. Das Video dazu findest du übrigens hier.

Hundemünzen sind doch was für Kater

Das Spiel beginnt mit der Tatsache, dass unser Onkel Pong und unsere Tante Lisa oder besser gesagt nur Tante Lisa eine Party feiern wollen. Leider hat sie keinen Tulpenstrauß, 6 Briefmarken, 3 Bananen, 4 Partyhüte, 5 Partynasen und 6 Eier mehr im Haus. Deswegen müssen Max und Marie in die Stadt fahren. Als Entlohnung gibt es 3 Kugeln Schokoeis.
Wer oder was die Tante ist oder warum eine Party gefeiert wird, kommt nie ans Tageslicht. Eine ordentliche Entwicklung der Story ist hier also nicht zu erwarten. Das juckt einen als Kind aber sowieso nicht. Genauso wenig wie den heutigen Call of Duty oder Battlefield Spieler. Nur die wollen es oft nicht zugeben.

*Mainstream Dizz abgehakt*

Die Einkaufsliste kann man jederzeit am unteren Teil des Bildschirmes aufrufen. Dort findet sich außerdem ein Lautstärkeregler und 3 Flaggen. Es ist eine lustige Idee, aber auch irgendwie genial, dass man jederzeit die Sprache ändern kann. Natürlich ist das für heutige Verhältnisse normal, aber bedenken wir, dass es sich hier um ein Kinderspiel handelt. Zocken und gleichzeitig die Sprache lernen? Warum nicht, hätte vielleicht auch mal machen sollen. Ich frage mich ja, wie die anderen Sprecher so drauf sind.
Im Gesamtbild wäre es somit mit etwas Fantasie ein Sprachen- und Kinderlernspiel.

Apropos Bilder, diese sind einzeln handgezeichnet und animiert. Es gibt dadurch viele Bildsprünge, aber wen es stört, der sollte sich fragen, warum er ein Spiel mit der Altersfreigabe „USK0“ spielt.
Der Klick auf die einzelnen Dinge lässt diese etwas tun. Dabei handelt es sich keinesfalls um so simple Dinge, wie einfach herunterfallen, sondern eher seltsame Sachen, wie, dass Blumen anfangen im Chor zu singen oder Flaschen rülpsen. Von der biegsamen Leiter oder dem Pinguin im Einkaufsladen wollen wir mal nicht reden. Es gibt viel zu entdecken und naja, wenn man mit einer ganzen Stunde zufrieden ist, dann ist es ein gutes Spiel.
Aber seien wir mal ehrlich, ich bin in dem Video etwas durch gehetzt. Man kann viel mehr entdecken oder erleben und manche Sachen ändern sich beim zweiten Klick.

Die Meisterleistung an diesem Spiel ist die Synchronisation. Hans Paetsch ist ein leider mittlerweile verstorbener Schauspieler, Regisseur und Sprecher, der mit seiner Stimme Wunder vollbringen konnte.
Er war für seine Geschichten bekannt und berühmt. Er verzauberte ganz Deutschland und hat eine Stimme zum Dahinschmelzen und zusammen mit den Textboxen, hört und sieht man die gesprochenen Wörter. Der vielleicht beste Weg eine Sprache zu lernen.

Was ich persönlich auch brauche, weil ich langsam in einen seltsamen Dialekt abdrifte, der eine Mischung aus ziemlich vielen Ecken ist. Immerhin besser, als wieder zu brandenburgern. Das ist aber ein anderes Thema.

Die musikalische Untermalung, wenn sie dann mal da ist, ist ziemlich gut. Es gibt catchige Stücke und die typische Tivola Art. Was das ist? Hm, schwer zu beschreiben, aber der Tivola Introsong ist so ziemlich das Tivola-artigste, was es gibt. Er spielt übrigens auch im Outro.
Es hat etwas von Tales of Musik (Altamira, Katzdorf und Co.) an sich, wenn ich so drüber nachdenke. Das macht mir jetzt etwas Sorgen.

Im Großen und Ganzen ist es ein Spiel, was genauso gut heute noch verkauft werden könnte. Wäre da nicht das lästige Problem mit der nicht vorhandenen Kompatibilität. Sagen wir es so, ohne eine virtuelle Box oder einen Emulator wird das nichts. Eigentlich schade, weil Dinge wie „Barbie“ oder „My little Pony“ oder WAS AUCH IMMER wesentlich weniger Gehalt haben, als ein Bild in einem Tivolaspiel. Ich bezweifle ja, dass viele Tivola heutzutage kennen, aber ja sie leben noch. Sie haben überlebt und das mit Lernspielen. Spricht definitiv für sich oder?
Leider gibt es nicht viele Max Spiele, was ich schade finde. Sie hatten allesamt Charme und sind eine gelungene Abwechslung zu vielem, was ich gesehen habe. Ich frage mich ja, warum es keine neuen Spiele gab.

Hömma Justin uf die Mama

Kindheitserinnerungen sind schon etwas Feines oder? Solange bis man merkt, wie viel davon durch die Erinnerung verändert wurde. Das passiert mir regelmäßig und gerade bei „Max und das Schlossgespenst“ gab es einige Dinge, die ich komplett falsch in Erinnerung hatte. Den alten Beitrag findest du übrigens hier.
Aber gerade deswegen sind unsere Erinnerungen so schön. Sie sind nicht korrekt, sie zeigen nur das Schönste. Da gibt es sicherlich auch schlimmere Sachen. Beispielsweise schlechte Kindheitserinnerungen, die sich in das Hirn brennen und dich nie wieder loslassen.

Ich bin froh, dass ich diese fantasieanregenden Spiele spielen durfte. Hat mich vielleicht auch dazu gebracht weniger über seltsame Sachen zu grübeln. Ein seltsamer Typ, der durch das Fenster im ersten Stock von außen schaut und einen Partyhut auf hat? Naja, kenne ich aus „Max und Marie gehen einkaufen“. Ist ja nun wirklich nichts besonderes mehr.
Oder ist das jetzt negativ?

Abschließend würde ich sagen, dass es ein vielleicht holpriger aber doch gelungener Anfang für diese Kategorie ist. Gerade den Teil der Reihe wollte ich schon etwas länger präsentieren. Auch weil er sehr oft gewünscht wurde. Jetzt wo Projekt B.o.B. durch ist, habe ich generell mehr Zeit und mal sehen, was noch so alles kommen mag.
Für Vorschläge bin ich natürlich offen. Was ich besitze kann man ja so in etwa vor dem Intro sehe
n. Ansonsten habe ich noch eine lange Liste, die viele Arten von Spielen beinhaltet.
Was als Nächstes kommt steht schon fest und darauf habe ich mich auch schon eine Weile gefreut. Leider ist bei der damaligen Aufnahme einiges schief gegangen und ich habe aus Frust alle Ton und Videodateien gelöscht. Deswegen kann es eine Weile dauern. Bis dahin schau doch mal beim aktuellen Video vorbei.
Viel Spaß ^-^7 ahoi

Video: Max und Marie gehen einkaufen

 

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