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#96 Remember, remember „Pettersson und Findus“

MUCKLAS!

Seit einiger Zeit bin ich regelmäßig gedanklich zurück in meine Kindheit gereist. Man kennt das ja, man schaut ein Kindheitsfoto an und plötzlich stapeln sich die Alben neben einem zum Mount Pisa. Just in dem Moment, wo der Turmberg zu kippen droht, findet man das eine peinliche Foto und zieht es mit einem Ruck ohne Rücksicht aus dem Stapel.
KRAWUMMS! Der Turm liegt nun verteilt im Raum, überall die Fotos und irgendwo entdeckt man etwas, was eine Erinnerung hervorruft. Ein Kuscheltier? Ein Buch? Ein Videospiel?
Es gab ein Spiel in meiner Kindheit, dass ich nie beenden konnte, weil ich zu jung war. Oder besser gesagt etwas nicht in den dunklen Gängen gefunden habe, irgendwo in den Tunneln der Gartenzwerge. So ganz genau weiß ich das leider auch nicht mehr, wobei Kleinigkeiten, wie der Titel, die Personen hängen geblieben sind. Das Spiel hieß „Neues von Pettersson und Findus“ und kam 1999 unter Oetinger interaktiv raus. Es war die Fortsetzung zu einem Spiel, was ich auch besitze und nur „Pettersson und Findus“ heißt.
Du weißt nicht, von wem ich rede? Wer die beiden Typen nicht kennt, hat seine Kindheit wohl einer Höhle ohne Strom verbracht. Der Erfinder Sven Nordqvist haucht Pettersson und Findus zusammen mit vielen anderen seltsamen Personen und Lebewesen seit den 1980er Leben ein. Dazu zählen Bücher mit wunderschönen Illustrationen, eine Zeichentrickserie und Filme, zu letzterem gesellt sich dieses Jahr ein Neuer.
Unbeliebt scheinen die Beiden nicht zu sein und auch ich habe meine Kindheit mit ihnen und ihren mythischen, lustigen und manchmal traurigen Abenteuern verbracht.

Schwenk zu dem heutigen Tag. Es gab mal wieder ein Kommentar unter dem letzten Remember, remember zu Max und Marie gehen einkaufen. Nichts macht mich glücklicher, als Andere glücklich zu machen, indem ich meine Kindheitserinnerungen zusammen mit dem passenden Spiel ineinanderfließen lasse. Ich dachte bis zum ersten Max Video immer, dass keiner weiß, dass es diese Reihe gab und ich die Einzige bin, die das jemals gespielt hat.

So viele alte Spiele in meiner Sammlung haben eine besondere Bedeutung für mich und genauso viele Spiele würde ich gerne vorstellen, aber das Erste, was mich angesprungen hat, war „Pettersson und Findus“. Sogar wortwörtlich, weil es die erste CD ist, die man sieht, wenn man das CD-Sammel-Buch-Taschen-Teil öffnet.
Ich erinnere mich an die Minispiele, die kreativen Ideen, die Sprecher, die Zeit, die ich damit verbracht habe und wusch, kam der Entschluss für ein neues Video. Bei dem Wetter tut ein bisschen Abwechslung eh gut. Also tauche zusammen mit mir in die Welt von Pettersson und Findus ein!

Meine Lieblingsfarbe ist grün, Findus trägt grün, TEIL 3 BESTÄTIGT!

Das Spiel beginnt mit der allgemeinen Übersicht auf den Hof von Pettersson. Leider gibt es hier so gut wie keine Auswahlmöglichkeiten. Hier und dort fliegt etwas durch die Gegend, aber nur den Tischlerschuppen kann man betreten, was ich persönlich etwas schade finde.
Beim Betreten kann man den gewünschten Spielstand auswählen. Diese sind als Personen, Tiere oder Monster mit Schlüsseln dargestellt. Der gewählte Schlüsselhüter ist übrigens vertont und hilft einem nach eigener Aussage die Schatztruhe in Ordnung zu halten.
Im Schuppen erwartet uns dann ein Chaos. Alles ist vollgestellt oder
sieht so aus, als würde es nicht da hingehören, also exakt wie in den Büchern. Die obere Regalreihe umfasst einzelne Gegenstände, die zu Minispielen, Basteleien, Geschichten oder Rätseln führen. Aber beim Rest tut sich nichts, wenn man herum klickt.
Es fällt sofort auf, dass keine Story vorhanden ist. Das ist ein Rückschritt im Vergleich zu „Max und Marie“, aber ein Kind kann da sicher mit leben.

Was die Kreativität angeht, überflügelt es die Max Reihe. Alleine das Speichersystem, welches eben im Gegensatz zum Anderen Spiel vorhanden ist, ist für ein paar Schmunzler gut.
Aber kommen wir doch mal zu den Möglichkeiten. Es gibt einiges zu entdecken, also rasch auf das erste geklickt, was auch anklickbar ist.
Das erste Ding auf dem Regal, ist der Zaubererhut unter dem Findus steckt. Klickt man auf diesen, kann man sich im Tischlerschuppen durch viele kleine lustige Animationen klicken. Gleichzeitig kann man auch eine Schatzkarte zusammensetzen oder einfach nur nach Schätzen suchen. Diese werden dann in der Schatztruhe aufbewahrt und dort näher betrachtet werden.
Der Erste-Hilfe-Kasten ist die Hilfe in dem Spiel. Weiß man nicht weiter oder weiß man nicht was man tun kann, klickt man darauf und eine freundliche Stimme erklärt einem die Möglichkeiten.
Das Radio daneben enthält zwei Ausschnitte aus Geschichten von Pettersson und Findus. Erstere handelt von einem Weihnachtsbaum und Zweitere von einem unechten Huhn, welches den Fuchs verjagen soll. Leider gibt es neben der Sprachausgabe nur Bilder und keinen Text um dem gesagten zu folgen.
Das kleine blaue Regal führt zu einer Ansammlung von Minispielen, die mit rechnen und logischen denken zu tun haben. Es geht um Käsekästchen, Füßlinge, Mäuse die eingesperrt werden müssen und einen gemeinen Hobeldieb. Wer kann den Hass auf gemeine Hobeldiebe denn nicht verstehen? Diese bösen Diebe stehlen deinen Hobel und du bekommst ihn nie wieder! Außer der Muckla hat gesehen, wer es war. Wir helfen den Füßlingen gerne zur Wurst und Wetten sind auch schon ok. Nur wer sagt dem Lastwagenfahrer, dass er bis zum Ziel alle seine Dosen verliert? Und wer kann mir bitte Käsekästchen beibringen? Ich kann das einfach nicht.
Das Holzbrett neben dem kleinen Regal führt zur Musikabteilung des Spiels. Mit dem Ohrschmetterling hört man ganz genau, wie laut der Motor geht, auch ohne Benzin. In diesem Raum kann man außerdem selber komponieren, Prillans Feder aufsammeln und morphen. Jap genau, man kann einige bekannte Charaktere aus dem Universum mit anderen Charakteren morphen. Einen Kuhfindus gefälligst? Mit Hühnerbeinen? Kommt sofort!
Das kleine Holzauto führt zu einer Werkstadt, in der man mit Hilfe von Gegenständen Dinge basteln kann. Vorgespeichert sind ein Auto und ein Gesicht, beides wurde von Findus erstellt.
Vielleicht ist dir auch schon das kleine blaue Männchen aufgefallen? Das Ding verwandelt den Tischlerschuppen in ein „Ich sehe was, was du nicht siehst“ Spielfeld um. Nur hier geht es darum seine vier Brüder zu finden. Die Beschreibung ist dabei natürlich am wichtigsten. Ohne finden wir den Bruder nie oder etwa nicht? Tja leider kommt er nicht über einfache Sätze wie „etwas weiches/farbiges/spitzes/…“ hinaus und wiederholt sie auch nur immer wieder, wenn man einen Fehler begangen hat. Falsch liegen darf man auch nur drei mal, dann wird der Bruder übersprungen. Hier ist der perfekte Zeitpunkt um ein wenig auf das Belohnungssystem einzugehen. Für jede erfolgreich absolvierte Aufgabe, bekommt man eine goldene Feder. Ganze zehn Feder werden zu einer 10er Münze. Findet man nun aber einen Bruder nicht, gibt es auch keine Feder.
Das vorletzte Spiel ist eine Art Memorie, bei dem passende Werkzeuge gefunden werden müssen. Klassisch halt.
Kommen wir zum letzten Spiel. Hättest du gedacht, dass man auf das Zeichenpapier ganz rechts im Bild klicken kann? Das führt zu kleinen Physikrätseln, deren Lösung jedes mal eine goldene Feder bringen. Einige dieser Rätsel sind merkwürdig, was Größe oder Positionierung der Gegenstände angeht, aber am Ende sind sie zu niedlich.

Während der ganzen Spielzeit gab es immer mal wieder einen Erzähler. Die meiste Zeit, hört man aber Findus oder Pettersson, welche, soweit mein Hirn mich nicht trügt ihre Zeichentricksynchronstimmen haben. Für Interessenten der Hörspiele kann ich erwähnen, dass die alten CDs alle noch von Hans Paetsch gesprochen wurden. Wie bei Max und Marie erwähnt ist dieser leider vor einigen Jahren verstorben, aber seine Stimme bleibt einfach unvergesslich.
Es gibt übrigens auch eine offizielle deutsche Seite, die alles um die Beiden zusammenfasst.

Ich weiß nicht ob sich das Spiel heute gut verkaufen würde, weil es doch nur kurzzeitig unterhält. Dafür hat der Nachfolger umso mehr zu bieten.
Mal abgesehen von dem Problem, dass das Spiel nicht auf Windows 7 läuft und ich wieder meine VirtualBox herauskramen musste. Es wird der Tag kommen, an dem ich ein Spiel spielen möchte, was nicht mal mehr darunter laufen wird. Ich kenne leider sogar schon den Namen. Aber das gehört hier nicht mehr hin.

Rumpel pumpel, die Katz ist im Sack

Wie die Zeit doch vergeht. Das letzte Mal, als ich dieses Spiel gespielt hatte, war ich nicht älter als sieben oder acht. Und jetzt fast 15 Jahre später, sieht man es doch mit ganz anderen Augen. Das Spiel ist nicht gut gealtert, was für etwas von vor dem Millennium sowieso nicht schlimm ist. Ich war aber schon damals etwas enttäuscht. Der Umfang war einfach zu gering.
Da vielleicht doch lieberMax und Marie gehen einkaufen? OderMax und das Schlossgespenst?

Das war jedenfalls der zweite Beitrag für diese Kategorie. Ich hoffe, dass er dir gefallen hat. Ich würde mich natürlich auch freuen, wenn du auf das Video klicken würdest, da habe ich natürlich jedes Minispielchen ausprobiert und natürlich in Käsekästchen versagt. Das Spiel ist nicht meins, war es aber noch nie.

^-^7 ahoi
Deine Cindy

Video: Pettersson und Findus

 

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