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#88 Drama und Kunst in einem

18 Feb

AlanMacht und Fantasie

Es gibt Märchen und Mythen, es gibt Angst und Verzweiflung, es gibt dich und es gibt mich. Und es gibt die, welche eine Taschenlampe in einem stockdunklen Raum unter ihr Kinn hält.

Also stell es dir so vor. Die Realität entspricht natürlich nicht dem Text. Ich sitze am PC und du sitzt am PC und es ist hell. Also bei mir, auch wenn es gerade dunkelt.

Egal, unsere Geschichte beginnt in einem kleinen Ort am Rande einer großen, großen Stadt. Ein sehr, sehr unvorsichtiges Madel spaziert in die Nacht hinein und rein zufällig ist sie auf ihrem Handy auf den Aufnahmeknopf der Handykamera gekommen und nimmt nun ein Video auf.

(Als Ausrede, sie hat keine Taschenlampen App oder nehmen wir das einfach mal so an)

Sie läuft tiefer in den dunklen Wald. Geräusche der Nacht weigern sich aus ihren Schlupflöchern zu kriechen. Was ist das? Ein Geräusch? AUTSCH! Das Bild wird weiß.

Das ist nicht gruselig? Ja, dann lass dir etwas Besseres einfallen, ich schreibe Reviews und keine Romane. Aber die Geschichte geht natürlich weiter! Bevor du mich unsanft unterbrochen hast, wollte ich weiter erzählen.

Die neue Nacht

Sie wacht auf. So plötzlich wie sie weg war, begannen die Sinne klarer zu werden. Wo sie ist, wo sie war, keiner weiß es. Es ist keine Fabrikhalle, kein Friedhof, keine Leichen sind zu erblicken, keine kalte und kahle Wüste, nein, sie befindet sich an einem Ort weit grausamer und jenseits der Vorstellung alles menschlichen.

ES … IST … DIE … U.S.A!!

Machst du dir schon ins Hemd? Wenn nicht, dann wirst du es gleich tun, Denn sie ist auf einmal keine Frau mehr, nein, sie ist mutiert,

ZUM MANN!!!!

Die schlimmste Kreatur auf Mutter Erde!
Das ist sexistisch? Vielleicht für dich, aber Brüderle würde das nicht jucken. Also ab die Lederhos‘ und rein in die …

[Technischer Fehler, wir entschuldigen uns für den Absatz und generieren automatisch einen Neuen. Vielen dank für Ihre Geduld.]

Reload

Als sie wieder zu sich kam, brummte ihr der Schädel. Von den plötzlichen Schmerzen überrumpelt, musste sie mit sich kämpfen, um nicht wieder das Bewusstsein zu verlieren. Die Beule am Hinterkopf gab Klarheit. Es war ein Schlag und er war schmerzhaft gewesen.
„Verdammt, was ist passiert?“. Einen Fuß vor den Anderen setzten, leicht wankend, versucht sie vorwärts zu gehen.

Es tut sich nichts. Sie bewegt sich nicht. Hier stimmt etwas nicht.
Kein Glied des Körpers, kein Haar, keine Falte bewegte sich, als sie sich streckte und dehnte. Kein Finger bog sich, als sie zugriff. In die Leere.
Eine Leere, die erdrückte und gleichzeitig Sicherheit bot. Alles war in Ordnung, solange es dunkel blieb.

Ein Licht geht an.
Wie ein Stromstoß durch fuhr es sie. Es rüttelte, es ratterte und es wurde hell.
Ihre Finger wurden sichtbar oder das, was sie einmal waren.
In diesem Moment fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Die Finger, die sie so krampfhaft versucht zu bewegen, waren nicht ihre. Es waren die eines Mannes.

Ein Mann?

Sie ist der Mann. Und nun wird ihr auch klar, warum sie sich kein Stück rühren konnte, warum es düster war, wo der Blitz her kam und was diese komische Musik bedeutete.

Sie ist in einem Videospiel

Schon immer war es ein Teil ihrer Träume die Ort zu bereisen, die so fern und doch so nah am Bildschirm erschienen. Welten voller Krieg und Hass, aber auch Zukunft.
Kein Wort kam über ihre Lippen, als sie versuchte etwas zu sagen.

Wie soll man sich bewegen, wenn man sich nicht bewegt?

Er begann zu laufen.
Doch ihre Freude währte nicht lang, als klar wurde, dass sie keinerlei Kontrolle über sich besaß.

Da war etwas. Man kann es genau hören. Ein Wesen oder Etwas oder zwei dieser Art, nein vielleicht drei.
Sie näherten sich.

Ein stummer Fluch, ein Satz, ein Schrei, eine Musik erklingt.
Schmerzen, Licht, noch mehr Schreie und die Musik wird lauter.
Ein Chaos aus Angst, Wut bildet sich in ihrem zitternden Körper.
Verzweiflung…

Gegner, überall Gegner, mit Äxten. Sie…..spAlTEn…..miR deN….KoPF!

Alan, wach auf!

Das Spiel, von dem hier die Rede ist, ist, falls du es nicht schon längst bemerkt hast, Alan Wake. Ein Etwas, was 2010 für die XBox und 2012 für den PC erschien. Der Entwickler Remedy Entertainment ist eigentlich für die Death Rally Reihe und Max Payne 1 & 2 bekannt und wagte mit dem Spiel um den Schriftsteller Alan einen Schritt in Richtung Horror. In meinen Augen ein gelungenes Experiment.

Alan Wake ein bekannte Thriller Autor leidet unter starken Problemen. Schlafstörungen, Halluzinationen und Angstzustände machen das Schreiben mittlerweile unmöglich, wo sie vorher die Vorlagen für die Geschichten bildeten. Auch die Ehe mit seiner Frau beginnt zu kriseln.
Deswegen beschließen die Beiden nach Bright Falls aufzubrechen, ein friedliches Örtchen, so scheint es.
Doch plötzlich geschehen merkwürdige Dinge. Seine Frau und das zuvor bewohnte Haus verschwinden auf eigenartige Weise.
Auch erscheinen seltsame dunkle Gestalten, Besessene genannt, die keinen Schaden durch Waffen erleiden, aber das Licht meiden.
Ihr Schwachpunkt?

Vielleicht kennst du die Serie Twin Peaks, in der es um Ruten, Morde und wahnhafte Gestalten ging. An dieser Serie hat sich auch schon Deadly Premonition orientiert. Dieses Spiel bekommt dieses Jahr einen Directors Cut spendiert. Aber dafür wird es dann einen eigenen Beitrag geben. Jedenfalls spielt auch Alan Wake immer wieder auf diese Serie an und weist Parallelen auf.
Im Laufe der Reise kann man immer wieder Thermoflaschen, Radios, Fernseher und Manuskripte finden. Sie erzählen die kleinen Vor- und Nebengeschichten, die man so sonst niemals erfahren würde. Sei es für die Geschichte um Alan oder sei es die Geschichte um merkwürdige Vorfälle in Bright Falls in Night Springs. Es lohnt sich Ausschau zu halten. Aber Vorsicht, such dich nicht dumm und dusselig, manche Objekte gibt es nur auf höheren Schwierigkeitsgraden zu finden. Für 100% muss man das Spiel sowieso mehrfach durchspielen.

Einige Wochen vor dem Release erschienen im Videostore des XBox-Live-Marktplatzes einige Folgen einer Serie, die sich „Bright Falls“ nannten. Diese handelte von einen Reporter namens Jake Fischer, der exakt die selben Vorfälle erlebt wie Alan Wake. Erscheinungen, merkwürdige Menschen und weitere gruselige Dinge suchen ihn heim und hindern ihn an der Flucht aus dem Ort. Das Ende der letzten Episode ist der Start mit Alan Wake.
Ich persönlich habe diese kurzen Videos verschlungen und kann sie nur weiter empfehlen. Die Schauspieler setzen ihre Rollen gut um die Atmosphäre und die sehr gut Synchronisation leistet ihren eigenen sehr guten Beitrag. Natürlich sind die Folgen alle kostenlos.

Des weiteren gibt es ein weiteres Spiel um Alan Wake. Es nennt sich American Nightmares und handelt von ihm als Geschichte ein Night Springs der Horrorsendung aus dem Fernseher.

Alan Wake – American Nightmare (AddOn) Amazonlink

Ein wichtiger Punkt bei Videospielen ist in meinen Augen die Musik. Der OST ist der Träger der Geschichte, der Gefühle und der Atmosphäre. Ohne sie ist selbst die beste Geschichte nur eine langweilige Erzählung.
Deswegen möchte ich an dieser Stelle einmal ein riesiges Lob an die Band „Poets of the Fall“ aussprechen. Sie haben den Titelsong des Spiels „War“ ein gesungen und dabei einen großartigen Job gemacht.

Die Musik im Spiel selber steht dem in keiner Weise nach und war für mich der Grund die Limited Edition zu kaufen. Mit keinem Spiel (außer Okami, was ich mir nur Tage später auch geholt habe (wer weiß, vielleicht kommt dazu auch noch etwas)) habe ich so lange mit dem Kauf gehadert. Aber als dann Ende 2012 die PC Version erschienen ist, habe ich gleichzeitig den Entschluss zum Kauf gefasst.

Der Grund? Ich liebe dieses Spiel. Es kam etwa um die Zeit 2010 gleichzeitig mit Heavy Rain raus und Beide trugen den Untertitel „interaktiver Film“. Natürlich war es von beiden Entwicklern nicht gedacht miteinander verglichen zu werden, das glaube ich zumindest, aber wie Tester nun einmal so sind, werden völlig verschiedene Genres oder Spiele miteinander verglichen. Das prominenteste Beispiel ist die Geschichte um Mafia II und GTA4, was bei mir noch Heute ein wunder Punkt ist. (KLICK)
Jedenfalls wurden Alan Wake und Heavy Rain miteinander verglichen. Das führte dazu, dass der Schriftsteller den Kürzeren zog. Zu wenig Entscheidungsfreihet, zu wenig Interaktion, ein Element, was das Spiel nicht braucht um eine Atmosphäre aufzubauen.

Die Suche nach dem Origami Killer gewann das ungleiche Duell und nur wenige erkannten das Potential des XBox Spiels. Das man diese mal WIEDER nicht miteinander vergleichen kann muss ich nicht erwähnen. Manchmal glaube ich fast, dass solche Aktionen mit Absicht entstehen. Das ist jedenfalls ein Grund, warum ich Heavy Rain nicht leiden kann. Es ist für mich kein Spiel mehr. Aber ich will nicht weiter über das „Meisterwerk“ meckern.
Ich liebe Remedy für ihre Ideen, die in dem Spiel umgesetzt wurden, für seine Erdzählweise, für die Charaktere, für die Musik, für die Spannung und die Entwicklung vom harmlosen Trip zum verrückten Chaoskonzert. Das Ende mag vielleicht enttäuschen, aber auch das hängt von der Person ab, die es spielt. Jeder mag seine Geschichten auf eine andere Art erzählt. Aber wann ist es eine Geschichte? Und wann ist es real? Ich liebe das Spiel für seinen Stil.

Ja, auch Alan Wake ist eines dieser Games, die ich bis jetzt nie besessen habe, aber liebe. Und wenn ein Spiel so etwas bei mir schafft, dann kann es sicher sein gekauft zu werden. Vielleicht nicht Heute, aber in Zukunft auf jeden Fall.

Funfact: Der QR Code im Tutorial führt auf die Facebook Seite.

Ob es aber dir gefallen würde, kann ich nicht sagen. Aber du kennst mich, zu jedem Beitrag gibt es ein Video. Und auch dieses mal gibt es ein besonderes Prachtstück zu erblicken. Genauer gesagt ein Mainstream-Scheiß zu Alan Wake. Und du weißt sicherlich, dass diese Rubrik immer mit Überraschungen aufwarten kann.
Genieße nun mein Video in dem ausnahmsweise richtig viel Arbeit steckt und viel Spaß auch weiterhin mit meinen Texten. Kritik wird wie immer gerne gesehen.

Mainstream-Scheiß: Alan „Cindy“ Wake (kommt etwas später)

Alan Wake Amazonlink

 

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4 Antworten zu “#88 Drama und Kunst in einem

  1. Masch

    18/02/2013 at 14:45

    Verbrennt Sie, sie hat was gegen Heavy Rain! :D

    Aber Alan Wake war auch gut. :) Schöner Test.

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    • cindywithflair

      18/02/2013 at 17:34

      Versuch es, ich mag Heavy Rain nicht. ^^ Daran wird eine angedrohte Inquisition auch nichts ändern xD

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  2. JohnMcCloud

    25/02/2013 at 14:55

    Sehr schöne Geschichte am Anfang, gefiel mir noch besser wie das anschließende Review^^ Okay zu deiner Heavy Rain-Abneigung sag ich mal nix, aber bei Alan Wake kann ich dir nur zustimmen. Habs ja erst vor einem knappen Jahr blind letsplayt und spätestens zu Ende Kapitel 4 war ich dauergeflasht °-° Ein geniales Spiel.. bin ja mal gespannt obs zur kommenden E3 ne Alan Wake 2-Ankündigung gibt.

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    • cindywithflair

      25/02/2013 at 17:53

      Es wird wahrscheinlich nie einen zweiten Teil geben. Die Hoffnung habe ich mit American Nightmare aufgegeben. Aber ein kleiner Funken Glaube existiert noch. Lebt Alan, ist er tot? wo ist Berry, wo ist Bright Falls, was ist die Dunkelheit. :3
      Das Spiel ist einfach nur genial. Mittlerweile höre ich den OST hoch und runter.
      BTW: HG, dass du endlich den Weg gefunden hast ^^

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